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Aus der kalten, feuchten, nebligen Nacht komme ich in die warme, stickige, verqualmte Kneipe.

Plakate hängen an den Wänden, mit Klebeband befestigt, teilweise eingerissen oder bemalt. Ich setze mich an einen der runden, wackligen Holztische. Glasränder. Tabakkrümel. Ich schiebe die weiße Kerze von mir, weil sie mich blendet. Draußen schieben sich merkwürdige Gestalten am Fenster vorbei.
An der Theke steht Dr. Unheimlich. Cool und scheiße. Schon nervt mich das belanglose Publikum. Kann mich irgendjemand hören ? Ich sehe alles doppelt. Auch die Schatten auf der grauen Rauhfasertapete. Die plötzlich aufleuchtende Flamme eines Feuerzeugs blendet mich für den Bruchteil einer Sekunde.
Im Schuppen ist es laut und muffig. Ich bin toll, weil ich keinen Eintritt bezahlen muss, und drängle mich an den bekannten nichtssagenden Gesichtern zur Tanzfläche durch. Sie ist da. Irgendwo auf der anderen Seite des Raums. Doch durch das schwache Licht kann ich niemanden erkennen. Der DJ verhunzt die Stimmung.
[...]
Wieder wache ich auf kurz bevor das Piepen des elektronischen Reiseweckers ertönt. Mein erster Gedanke: ›Was habe ich eben geträumt ?‹ Vergessen. Ein paar Minuten liege ich mit geschlossenen Augen da, schaue dann noch einmal zur Uhr, und stehe schließlich auf.
Ich sitze am Frühstückstisch, und zerschneide ein Mohnbrötchen mit einem Messer aus rostfreiem Edelstahl. Kaffee. Schwarz. Träume. Wünsche. Warten worauf ? Wovor habe ich Angst ? Was will ich ? Wen will ich ? Sie. Meinem Küchenschrank erzähle ich, dass es mir gutgeht.

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